En-bloc-Resektion von Brustimplantaten – Wann sinnvoll, wann nicht?
Rund um die sogenannte EnBloc-Resektion von Brustimplantaten (med. totale Kapsulektomie), d.h. der Entfernung eines Implantates samt der es umgebenden Kapsel ranken sich viele Meinungen und Gerüchte, ob und wann dieser Eingriff wirklich notwendig ist.
Tatsächlich nachvollziehbar und unzweifelhaft sinnvoll kann eine vollständige Kapselentfernung insbesondere bei fortgeschrittenen Graden der Kapselfibrose (Baker Grad 3 und 4) sein. Keine absolute Indikation besteht jedoch beispielsweise bei Implantatrupturen oder der sog. Breast Implant Illness (BII).
Bei der BII (syn. Autoimmune Syndrome Induced by Adjuvants – ASIA) handelt es sich um ein Krankheitsbild, welches mit Brustimplantaten aus Silikon in Verbindung gebracht wird, wobei über ein sehr breites Spektrum unspezifischer Symptome berichtet wird. Dazu zählen chronische Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Herzrasen, Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen, aber auch Migräne, Muskelschwäche, Taubheitsgefühle und Hautauschlag. Eine gründliche differentialdiagnostische Abklärung anderer Erkrankungen ist daher unbedingterforderlich.
Spezifische diagnostische Marker zum Nachweis der Erkrankung existieren jedoch nicht, weshalb die BII durch die WHO auch nicht als Erkrankung anerkannt wird.
Es gibt keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, die belegen, dass eine EnBloc-Kapselentfernung in anderen Fällen als einer hochgradigen Kapselfibrose wie z.B. bei Implantatrupturen oder der BII bei einer unauffälligen (und dazu meist noch physiologischen Kapselbildung) Vorteile brächte oder erforderlich wäre.
Eine gründliche Abwägung und eine Zweitmeinung sind deshalb bei der Empfehlung zur EnBloc-Kapselentfernung unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Entscheidung auf soliden medizinischen Grundlagen beruht.
Insbesondere im Zusammenhang mit der BII wird von zwielichtigen Anbietern häufig ein unverhältnismäßig großer Aufwand vorgetäuscht, obwohl eine solche Operation wie die Kapsulektomie für einen erfahrenen Brustchirurgen in der Regel mit einem zeitlich und operativ überschaubaren Aufwand verbunden ist.
Erschwerend kommt hinzu, dass es mit einem diesbezüglichen Sendungsbewusstsein ausgestattete Gruppierungen gibt, welche die Angst und Unwissenheit von Patientinnen ausnutzen und zu dieser meist unnötigen Operation dringend anraten, was dazu führt, dass (von den teilweise empfohlenen Operateuren) mitunter exorbitante Kosten für die Operation aufgerufen werden, die weit über den verbindlichen Abrechnungssätzen der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) oder den Fallpauschalen (DRG) liegen.
Dies verdeutlicht die Dringlichkeit und Notwendigkeit einer kritischen Hinterfragung der Notwendigkeit des Eingriffes, um zu einer bewussten Entscheidungsfindung zu gelangen und sich vor finanzieller Ausbeutung zu schützen.
Uns sind die Patientensicherheit und Aufklärung zu diesem Thema wichtig, weshalb sie immer immer im Zentrum unseres verantwortungsvollen Umgangs mit weitreichenden medizinischen Entscheidungen stehen. Für uns sind Transparenz und eine umfassende Beratung durch unsere erfahrenen Fachärzte entscheidend, um sicherzustellen, dass unsere Patientinnen die bestmögliche Versorgung erhalten, ohne überhöhte Preise zahlen zu müssen.
Deshalb ist uns die Bewusstseinsbildung über solche Praktiken von großer Bedeutung, um Patientinnen vor falschen Entscheidungen und unnötigen Operationen zu schützen.
Letztendlich liegt es an jedem einzelnen, sich eingehend mit der Thematik der EnBloc-Entfernung von Brustimplantaten auseinanderzusetzen, Zweitmeinungen einzuholen und sich vor Augen zu führen, dass die Entscheidung für oder gegen einen solchen Eingriff auf einer soliden Grundlage getroffen werden sollte.
Bei Fragen oder für weitere Informationen zum Thema EnBloc-Resektion von Brustimplantaten rufen Sie uns an!
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