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Brustimplantate

 

Zusammen mit der Firma AMSilk und dem Lehrstuhl für Biomaterialien der Universität Bayreuth entwickelte und testete Dr. Zeplin eine neuartige, auf Spinnenseide basierende Beschichtung für Brustimplantate. Jedes Silikonimplantat kann nach der Herstellung und vor der Verpackung und Sterilisation beschichtet werden. Die mechanischen Eigenschaften des Implantates werden dadurch nicht verändert. Vielmehr soll diese Beschichtung (BioShield-S1) Nebeneffekte vermindern, die durch die körpereigene Immunreaktionen auf die Implantate entstehen. Präklinische Studien veranschaulichten bereits die Effizienz dieser Beschichtung und es zeigte sich, dass bei den seidenbeschichteten Implantaten eine deutlich geringere Entzündungs- und Abstoßungsreaktion auftrat.

Silikonimplantate werden vor allem in der rekonstruktiven und ästhetischen Brustchirurgie (Brustvergrößerung) eingesetzt. Die BioShield-S1 Beschichtung besteht aus einer dünnen Schicht rekombinanter Spinnenseideproteine der Gartenkreuzspinne Araneus diadematus. Auf diese Weise wird dem Immunsystem eine biologisch verträgliche Oberfläche angeboten. Diese neue Technologie nimmt eine Vielzahl an Problemen, die mit Silikonimplantaten zusammenhängen, in Angriff: Mehr als 10 Prozent aller Frauen, die sich beispielsweise einer Brustrekonstruktion nach einer Brustkrebserkrankung unterziehen, entwickeln eine Kapselfibrose, d.h. eine bindegewebige Einkapselung des Silikonimplantates, welche zu Verhärtungen, Verformungen und Schmerzen der Brust führt. Bei Frauen, die sich aus ästhetischen Gründen für Brustimplantate entschieden haben, ist das Risiko einer Kapselfibrose zwar deutlich niedriger, aber nicht ausgeschlossen.

In naher Zukunft werden die Verfahren zur Zulassung seidenbeschichteter Implantate abgeschlossen sein. Es kann davon ausgegangen werden, dass Silikonbrustimplantate mit einer Beschichtung aus Spinnenseide ab Anfang 2019 auf dem Markt erhältlich sein werden.

Kreuzspinne trifft Brustimplantat: Neues aus der Biotechnologie

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