Qualität hat bekanntlich ihren Preis, dennoch lässt sich insbesondere bei nicht-operativen Schönheitsbehandlungen beobachten, dass diese in den letzten Jahren günstiger geworden sind.
Schönheitsoperationen hingegen sind hinsichtlich der dafür aufgerufenen Preise relativ stabil geblieben. Nichtsdestotrotz bieten vornehmlich Anbieter aus dem Ausland, aber zunehmend auch in Deutschland ansässige Schönheitskliniken Operationen zu Preisen an, die teilweise deutlich unter den mittleren Marktpreisen liegen.
Begründet wird die deutlich günstigere Preisgestaltung meist mit einem optimierten und dadurch kostengünstigeren Verwaltungsaufwand oder besonders ausgehandelten Rahmenverträgen mit Zulieferern und einer daraus resultierenden Preisreduktion aufgrund großer Abnahmemengen, beispielsweise für Brustimplantate. Grundsätzlich müssen günstigere Angebote nicht schlechter sein, doch kann man davon ausgehen, dass vorm allem die operative Erfahrung des Chirurgen, die Qualität seiner Arbeit und ein gutes Behandlungsmanagement ihren Preis haben.
Anbieter von Schönheitsoperationen im Ausland werben auf dem deutschen Markt mit deutlich günstigeren Preisen. Diese lassen sich einerseits durch teilweise deutlich niedrigere Nebenkosten im Ausland begründen, andererseits auch auf eine auf die Basisversorgung reduzierte Vor- und Nachbehandlung. Nicht außer Acht gelassen werden sollten, zusätzlich entstehende Kosten für die An- und Abreise sowie die Unterkunft. In Abhängigkeit von der Anzahl der Nachsorgetermine sind diese entsprechend mit einzubeziehen. Des nicht zu unterschätzenden Risikos, dass im Falle einer nach der Rückkehr nach Deutschland auftretenden Komplikation, die Behandlungskosten weder von den Krankenkassen noch von einer Folgekostenversicherung übernommen werden, sollte man sich bewusst sein.
Neben den Anbietern im Ausland treten auch in Deutschland zunehmend Schönheitsunternehmen auf den Markt, die Schönheitsoperationen zu deutlich günstigeren Preisen anbieten. Auch diese begründen ihre günstigere Preisgestaltung mit optimierten Verwaltungsabläufen und Sonderpreisen bei den Zulieferern. Häufig arbeiten in diesen Kliniken jedoch junge Ärzte, die gerade ihre Facharztausbildung abgeschlossen haben, Ärzte die gar keine deutsche Facharztanerkennung haben oder Fachärzte, die aber keine Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie sind.
Wichtig zu wissen ist, dass die Bezeichnung „Schönheitschirurg“ oder „Kosmetischer Chirurg“ in Deutschland keine geschützten Begriffe sind und somit von jedem approbierten Arzt in Deutschland, auch ohne vorherige Ausbildung geführt werden dürfen. Aufgrund der ständigen Rotation des ärztlichen Personals kann es zudem vorkommen, dass beispielsweise die Beratung zur OP, die Operation selbst und die Nachbehandlung von jeweils unterschiedlichen Ärzten durchgeführt werden.
Aus diesem Grunde sollte man sich vor der Entscheidung für eine Schönheitsoperation stets vorab über den Ausbildungsstand und die Erfahrung des Chirurgen informieren. Bewertungen anderer Patienten auf Bewertungsportalen und in speziellen Foren können dabei helfen, sich ein Bild zu machen. Zu günstige Angebote sollten einen aufmerksam werden lassen, denn meist kommen hier Zusatzkosten hinzu. Qualität für eine Brustvergrößerung, Lidstraffung oder Lipödem-Behandlung hat ihren Preis und beim eigenen Körper sollte man kein unnötiges Risiko eingehen.