Komisch, aber wahr …
Botulinumtoxin wurde erstmals in alten, teils abgelaufenen Konserven entdeckt. Diejenigen, die den Inhalt zu sich genommen hatten, entwickelten muskuläre Ausfallsymptome, welche zunächst mit einer Unfähigkeit die Augen zu öffnen begann und bis hin zur Lähmung des Zwerchfells und somit zum Atemstillstand führte.
Heute wird dieser Effekt der Muskellähmung in der Medizin gezielt eingesetzt!
Wie wirkt Botuliunumtoxin?
Botox®, so der gebräuchlichste Handelsname, sorgt dafür, dass gewisse Neurotransmitter den Nerven nicht mehr verlassen können und der nachgeschaltete Muskel keinen Input mehr bekommen und dementsprechend lahmgelegt werden. Dieses Wirkprinzip wird in der Medizin beispielsweise bei der Behandlung von Spastiken schon lange angewandt.
Schön durch Botox®?
In der ästhetischen Medizin wird der Effekt genutzt, um „zu starke“ Muskeln abzuschwächen, wie zum Beispiel den M. orbicularis oculi, der das Auge umrundet und den Lidschluss durchführt. Werden einige Teile dieses Muskels gezielt behandelt, können ungeliebte „Krähenfüße“ am seitlichen Auge abgeschwächt werden.
Sollen die Effekte zur Gesichtsbehandlung etwas milder ausfallen oder eine Faltenprophylaxe betrieben werden, können auch geringere Dosen, das sog. Baby-Botox verwendet werden. Auch auf muskulären Ursachen beruhende Gesichtsasymmetrien können gut ausgeglichen werden: „facial harmonisation“ ist hier das Schlüsselwort für eine erfolgreiche Therapie des Gesichtes – ganz individuell.
Derzeit fragen Frauen fragen häufiger nach dem sog. „Barbie-Botox“ zur besseren Konturierung des Halses. Die optische Verlängerung des Halses durch eine Behandlung des M. trapezius wird von vielen Frauen als femininer wahrgenommen und wer ist schon femininer als die Namensgeberin für diese Prozedur?
Weitere Anwendungsgebiete …
Die Einsatzmöglichkeiten von Botox gehen jedoch über die oben genannten hinaus. Patienten, die nachts mit den Zähnen knirschen (sog. Bruxismus), können mittels einer gezielten Botox-Injektion in den Kaumuskel eine deutliche Entlastung erfahren und morgens entspannt aufwachen.
Viele Patienten wissen nicht, dass auch Schweißdrüsen auf Botox reagieren. Nachweislich wirkt sich Botox zugunsten eines trockenen T-Shirts aus. Diese Therapieform wird besonders an Patienten mit verstärktem Schwitzen (Hyperhidrosis) angewandt und kann gerade in den warmen Monaten zu einer psychischen Entlastung beitragen.
Ein ganz anderes Einsatzgebiet sind Kopfschmerzformen. Spezielle Formen von Kopfschmerz profitieren ebenfalls von einer Therapie mit Botox. Hierfür wurden spezielle Anwendungsprotokolle entwickelt.
Wie lange hält die Wirkung an?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Es hängt ganz vom Organismus eines jeden einzelnen ab, wie schnell die Effekte verschwinden. Die Hersteller der verschiedenen Präparate geben Zeitspannen von 4-6 Monaten der reinen Muskellähmung an. Aber, nur weil sich ein Muskel wieder bewegen kann, beginnt nicht im selben Moment die Ausprägung einer tiefen Falte. Eine Falte muss sich erst wieder durch vermehrte Muskelaktivität neu bilden und dies braucht meist ebenfalls einige Wochen.
Wenn Sie Fragen bezüglich der Therapie mit Botulinumtoxin haben oder unsicher sind, ob eine Behandlung das richtige für Sie ist, stehen wir Ihnen gerne für eine Beratung in der Schlosspark Klinik zur Verfügung.