Die Liposuktion beschreibt eine Fettabsaugung, bei der die Körpersilhouette optisch ausbalanciert wird. Handelt es sich dabei um eine Lipödem-Behandlung, so liegt eine krankhafte Fettverteilung im Unterhautfettgewebe vor, die häufig mit Schmerzen verbunden ist.
Anders als bei der klassischen Fettabsaugung zu ästhetischen Zwecken, sollten die Verfahren zur Liposuktion bei einem Lipödem, das Lymphsystem schonen. Welche Techniken hierbei angewandt werden und warum Chirurgen bei Lipödem-OPs lymphologische Kenntnisse haben sollten, erfahren Sie nun.
Bei ästhetischen Liposuktionen handelt es sich in der Regel um die rein optische Formung des Körpers. Da hier weder funktionelle Beeinträchtigungen noch medizinische Indikationen vorliegen, können Schönheitschirurgen sich auf die besonders gleichmäßige Modellierung des Körpers, die sogenannte Liposkulptur, fokussieren. Hierbei bleiben Fetteinlagerungen an bestimmten Stellen bestehen, während andere Partien stärker modelliert werden, um eine ausbalancierte Silhouette zu schaffen.
Bei dieser ästhetischen Liposuktion wird meist die Criss-Cross-Technik angewandt. Dazu werden die Kanülen zur Fettabsaugung an der abzusaugenden Stelle in alle Richtungen eingeführt. Bei der Liposuktion von Lipödemen sollte diese Technik nicht angewandt werden, um das Lymphsystem nicht zu verletzen und die Entstehung von Lipo-Lymphödemen nicht zu begünstigen.
Stattdessen eignet sich bei Lipödem-Behandlungen eine Fettabsaugung parallel, also achsengerecht zu den Lymphgefäßen. Dabei wird zudem nicht nur ein Teil, sondern das gesamte krankhaft eingelagerte Fett an dieser Stelle abgesaugt. Um die lymphologische Liposuktion durchzuführen, sollten Sie Chirurgen mit entsprechenden Kenntnissen auswählen, die Sie auch zu anderen, nicht-invasiven Therapien von Lipödemen beraten.
Zunächst beeinträchtigen Lipödeme die Funktion des Lymphsystems vor allem im Anfangsstadium nicht. Drücken die übermäßigen Fettansammlungen bei fortschreitender Erkrankung jedoch auf die Lymphgefäße, kann dies zu einem Stau von Lymphflüssigkeit führen; es entsteht ein sogenanntes Lymphödem bzw. in diesem Fall ein Lipo-Lymphödem.
Hört man das erste Mal von einer lymphologischen Liposuktion, könnte schnell angenommen werden, dass es dabei um die Behandlung von Lymphödemen ginge. Da man bei einer Liposuktion jedoch stets von einer Fettabsaugung spricht und die Lymphödeme durch eingelagerte Flüssigkeit entstehen, ist dies nicht der Fall.
Trotzdem können auch Lipo-Lymphödeme oder Lymphödeme zweiten Grades, die durch übermäßige Fetteinlagerungen ausgelöst wurden, nach einer lymphologischen Liposuktion wieder verschwinden; die Experten der Schlosspark Klinik Ludwigsburg beraten Sie gern zu diesem Thema und vielen weiteren Fragen rund um Lipödem-Behandlungen.